mal was persönliches....

....die letzten Tage wurde ich angesprochen ob ich denn nun auch bemerken würde, dass endlich alles wieder "normal" ist.
Ich stutzte, denn von "normal" kann ja derzeit keine Rede sein. Ich kann auch nicht Einstimmen in das allgemeine Gejammer über "Maskenpflicht" oder "Mindestabstände".
Sie stehen überhaupt nicht zur Diskussion. Corvid19 ist nachwievor da - die Folgen wenn es aus dem Ruder läuft kennen wir alle und somit ist der eigene Schutz doch Priorität Nr. 1 mittels der Massnahmen um gesund zu bleiben!

Nur weil wir mehr oder weniger glimpflich davon gekommen sind, sollten wir nun nicht übermütig werden. Länder ohne gute Gesundheitsbereiche zeigen ja, es geht gravierend anders!

Ich brauche keine angeordnete "Pflicht" um eine Maske im ÖV zu tragen. Dort ist es wieder voll - die Abstände auf engsten Raum sind nicht da - also, trage ich eine Maske. Gesunder Menschenverstand! Ich brauche auch keine Feier, wenn ich bemerke, dass ich da unter Mitmenschen bin, die sich Null um die derzeitige Lage kümmern. Wenns im Supermarkt überfüllt ist, dann trage ich auch dort Maske. Ich muss überall bei Besuchen mehr Zeit einrechnen, denn Einkaufen mit Abstand heisst, mehr Wartezeiten und Rücksicht auf andere nehmen. Kino macht mich noch so gar nicht froh - aber dort wird mit Maske bestimmt auch 007 über die Leinwand flimmern können. Ich bin zur Grossveranstaltung im Oktober eingeladen. OK, Anmelden ja - aber gebremste Vorfreude darüber, ob es denn auch stattfinden kann.

Mit ein Plus an Achtsamkeit im Alltag können wir eigentlich alle gut Leben. Und wenn es doch nur der bewusstere Umgang mit Distanzen und Hygiene Massnahmen ist.

Wo ich merke, dass "Normal" noch so gar nicht da ist, ist beim Arbeiten. Ging ich früher zum Kunden direkt in die Wohnung, sah mir das Geschehen vor Ort an - zweifel ich da noch, ob ich das machen kann, wenn ich die Menschen nicht kenne und auch mit Maske ist das ausgesprochen Mühsam. Somit muss ich mehr von Aussen erklären und das geht zu Lasten der Praxis. OK.

Wo ich es auch merke ist beim Zeigen von Material. Egal ob ich jemanden was im Zughundesport erklären möchte oder verschiedene Leinentypen, Halsbänder und Geschirre vorzeige, berate, an fremden Hund austeste.... und und und... immer bin ich nach der Schutzverordnung angehalten. ALLES hinterher frisch zu desinfizieren. Logisch sind das nur ein paar Handgriffe und logisch mache ich das. Aber Normal ist das nicht! Es ist auch nicht normal, wenn man Hütchen und anderes Material die man evtl. mit den anderen teilt während der Stunde desinfizieren muss, weil der andere könnte es angefasst haben.

Evtl. bin ich da zu vorsichtig? Wir hier nehmen den vorhandenen Wissensstand, schaut man über die Grenzen, wird das in den anderen Ländern anders gehandhabt. Warum?

Weil wir es einfach nicht besser wissen! Für mich steht aber immer klar im Vordergrund: Weder meine Kunden noch ich sollen während meiner Stunden Gefahr laufen, dass sie sich was einfangen.

Was ich dazu beitragen kann, erfordert ein Mehr an Mitdenken in solchen Abläufen und hier und da auch mal ein Hinweis, dass wir uns alle dran halten können. Das stört nicht und sorgt für eins: Das wir nämlich alle uns sehen können, mit den Hunden trainieren können, draussen sind uns bewegen können und und und..  

Ich mag da nicht vom neuen Normal reden, sondern von einem situationsgerechten Umgang mit der vorherrschenden Lage und dabei Tag ein Tag aus froh und dankbar zu sein, dass man gesund ist und arbeiten kann..