..über den Tellerrand blicken...

..schadet, bekanntlich, nie. 

Im Moment beschäftige ich mich mit einer faszinierenden Frau, Autistin, Verhaltensforscherin mit Schwerpunkt, Kühe und Schweine und Pferde in USA und Kanada. Temple Grandin. Sie hat erkannt und erforscht, inwiefern sich ihre Autistischen Besonderheiten dem den Verhaltensweisen der Tiere ähneln. Sie kann sich nicht nur in die Lage der Tiere versetzen, sie sieht und erkennt, auf Grund ihres Autismus, Themen, die uns auf dem ersten Blick entgehen. 

Wir neigen z.B. dazu, nur den gesamten Wald mit Bäumen zu sehen während Autisten und Tiere, erkennen die Abweichungen im Wald und stolpern oftmals darüber. In ihrem Buch hat sie dazu faszinierende Beispiele gesammelt und für mich ein riesen aha-Effekt gebracht. Es ist etwas älter und somit auch in einigen anderen Erziehungsthemen nicht mehr "up to date"! - tut aber den allgemeinen Inneneinsichten und Forschungsergebnissen keinen Abbruch. 

Durch das Lernen dieser anderen Sichtweise, sind auf einmal für mich, Verhaltensweisen / Ängste von Hunden - noch griffiger geworden. Kann sie nicht nur erkennen, sondern viel besser einordnen und damit auch gezielter Begegnen und so dem Hund helfen.

Ängste/Aggressionen sind vielfältig und wir erkennen heute noch besser, wo sie sich - warum- in welchen Gehirnbereichen zeigen. Alleine diese neuen Erkenntnisse zeigen auch oftmals, einen anderen klarerer Weg, wie ihnen zu helfen ist. 

Ihre klare Definition von Angst und Ängstlichkeit hält uns Menschen aber auch einen eigenen Spiegel vor:

Temple Grandin Angstjpg

Denn in unserem Alltag mit oder ohne Hund begegnen wir Situationen die uns entweder Angst machen oder vor denen wir eine Ängstlichkeit zeigen, die aber letztendlich nur im Gehirn uns vor dem inneren Auge gezeigt wird.

Angst vor was haben ist im Naturell der Sache positiv. Sich ängstlich zu verhalten, nur weil man denkt,  es könnte was passieren, verhilft uns im Umgang mit unseren Hunden zu neuen Problemen, die wir selber kreieren.

In unserem Gehirn - durch unser Denken. 

Wenn wir hier zurücktreten und erkennen, dass die Ängstlichkeit sich nur manifestiert im eigenen Kopf und gar keine Realität ist, dann können wir uns mit unserem Hund entspannter und ausgeglichener bewegen.

Das hilft sowohl dem gesunden wie einem Angsthund. Es steht ausser Zweifel, dass diese Haltung einem Hund mit Angst mehr Sicherheit vermittelt, als wenn er unsere Ängstlichkeit mitnimmt auf den gemeinsamen Spaziergang. 

Also  begeben wir uns auf die Ebene der Tiere und lernen aus deren Augen die Welt mit ihnen zu entdecken um gemeinsam einen harmonischen Weg zu gehen.