Kind und Hund

Ich finde es ausgesprochen wertvoll, wachsen Kinder mit Haustieren, z.B. Hunden auf. Nur, die Realität zeigt uns, fehlt an vielen Ecken und Kanten hierzu an Grundkenntnisse, dass es ein harmonisches und ungefährliches Zusammenleben wird.

Bitte erkundigt Euch im vorhinein, was es alles zu beachten gilt und bleibt im Alltag achtsam und vorsichtig.

Diese verklärte Weltsicht, dass alles Eitelkeit und Sonnenschein ist wenn der Hund in der Familie lebt ist rosarotes Wunschdenken und hat mit den Gegebenheiten in unserer Umwelt nichts zu tun.

Es gibt Regeln wann Kinder alleine mit Hund auf die Strasse dürfen. Es gibt körperliche Voraussetzungen die zu erfüllen sind. Es gibt auch Verhaltensweisen die Hund und Kind erfüllen müssen, wenn sie alleine draussen sind. Rede gar nicht davon, Kinder mit Hunden unbeaufsichtigt im Haus zu haben. Auch da - jede Menge an Wissen und Übersicht nötig. 

Bin da direkt und deutlich.

Kleine Kinder dürfen z.B. nicht mir nichts dir nichts mit einem grossen Hund alleine an der Strasse Spazierengehen!
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Beispiel? 

wunderschöner 2-3 jähriger Mischlingsrüde - Labrador/AmStaff oder ähnliches mit drin. Kommt aus dem Tierschutz - Was der alles an Erfahrungen gemacht hat ist für uns unbekannter Natur, lebt in einer liebevollen Familie mit Kleinkind und Baby in wundervoller Umgebung. Hundeerfahrung ist vorhanden und Fürsorge für alle im Haushalt lebenden logischerweise auch. 

Und dann liegt die Gefahr auf der Lauer an einer klitzekleinen Unaufmerksamkeit.

Ein - wird-schon-nicht-schiefgehen-Moment.

Der kleine Junge läuft mit der Leine über die Strasse zu einer kleinen Mauer, wo er drauf balanciert, währenddessen er am kleinen Finger noch Kontakt zur Leine hat. Mutter verstaut derweil das Kleinkind Nr. 2 in den Kinderwagen und macht sich fertig für einen herrlichen gemeinsamen Morgenspaziergang.

Sichtkontakt zum Kind mit Hund? Null.
Sichtkontakt auf Strasse - auch nichts.

So sah sie auch nicht ankommen, dass da 2 Hunde - angeleint - munter drauf zu steuerten. Der kleine Junge hatte diese Situation nun gar nicht auf dem Schirm. Wie auch, ist es ein süsses Kleinkind, vertieft in seinem Spiel, mit dem Hund irgendwie noch festhaltend. 

Das der Hund in sich von vorne bis hinten anfing anzuspannen und die entgegenkommenden Hunde fixierte die Backen aufplusterte und die Ohren nach vorne kippte, erkannte der Junge nicht. Kann man ihm keinen Vorwurf machen, woher soll er das denn wissen? 

Die Mutter war nirgends zu sehen um einzugreifen und die Besitzerin der 2 Hunde machte sofort riesen grossen Bogen, lief hinter Autos durch und steuerte einen Hauseingang an - um dem Hund keinen weiteren Anlass zu geben, vorzupreschen.

Aus welchem Motiv auch immer:
weil er die anderen Hunde begrüssen wollte - weil er den Jungen verteidigen wollte gegen den fremden Artgenossen - oder oder oder...

Hier ging es glimpflich aus. Nur was, wenn der Besitzer nicht reagiert hätte? Weil auch er nicht erkennt, was sich in dem Hund abspielt? Was wenn er die Sekunde zu spät reagiert und der Hund gar nicht abwartet sondern durchstartet.

Es hätte noch viele weitere Gründe gegeben, die hier für ein Unglück hätten stehen können.
Katzen die vorbeikommen - Vögel die man jagen kann - andere Kinder auf Fahrrädern und und und.

Der Hund war alleine in der Obhut eines Kleinkindes.

Die Mutter hatte Null Aufsicht oder Möglichkeiten einzugreifen. Null Kontrolle über Hund und ihr Kind und wir reden nicht vom Vordergarten, sondern öffentliche Strasse mit Verkehr und jeder Menge Hunden die zu dieser Zeit auch Gassigehen. Selbst wenn der eigene Hund null anstalten macht - wer garantiert denn, das fremde Hunde nicht diese Situation sprengen?

Es gibt genügend Schutzengel die dann agieren. Nur, sollten wir uns die nicht aufsparen für die Momente, wo wirklich eine unvorhersehbare Situation deren Einsatz benötigt?

Dieses sind Alltagssituationen die wir vermeiden können. Im Niederländischen gibt es ein Sprichwort; sinngemäß besagt es: dass die Unglücke immer Platz finden in den kleinsten Nischen. 

Ich komme gerne mit ins Gespräch um Alltagsituationen durchzuspielen und die Gefahren die lauern erklären oder Lösungen zu finden, dass gewisse Abläufe nicht zu solch Kamikaze-Situationen ausarten. 

Russisch Roulette spielen wir bitte niemals mit unseren Kindern und Hunden.