Tierschutzhunde

Viele Menschen nehmen sich der grossen Aufgabe an einem Hund aus dem Tierschutz in ihr zu Hause aufzunehmen. Vielfach wissen wir aber nicht, was dem Hund widerfahren ist und was er für sich daraus für ein Rezept entwickelt hat, mit all den Situationen klar zu kommen.

Er wird dieses erst nach einiger Zeit im neuen zu Hause zeigen. Je klarer wir daraus einen Plan ableiten, was gewollt ist und was nicht, können wir anfangen den Hund darin zu begleiten und zu führen.

Verinnerlicht er, dass diese Spielregeln ihm "Gut" tun und er nicht mehr selber entscheiden muss, lässt sich anfangen mit dem Erlernen von gewünschten Alternativ Verhalten. Es sind also 2 unterschiedliche Schritte die zum Erfolg hier führen.

Nur so schleicht langsam, Altes -teils ungewolltes Verhalten aus, und Neues bahnt sich seinen Weg.

Grundvoraussetzung bleibt aber, dass dem Hund jede Möglichkeit verwehrt bleibt, sein altes Verhalten wieder anzubringen. Jeder Rückschlag zeigt uns, dass wir noch nicht so weit sind und eine Lücke im Management hatten und müssen neu justieren.

Es zeigt aber auch, wie tief in der Regel diese eingefleischten Verhaltensweisen sind und wie leicht der Hund diese wieder hervor nimmt, ändern sich Parameter in seiner Umgebung. 

Was sind Veränderungen die dieses "Ur"-Verhalten wieder erwachen lassen?
 Umzug in ein Neues Heim  - Änderung in den Bezugspersonen die ins Haus kommen - Änderung in den Bezugspersonen die Gassi gehen - Änderung im Tagesablauf des Besitzers - Änderung im Gesundheitszustand der Bezugsperson im Haushalt - Futteränderung - Krankheit des Hundes - Neuankommen von anderen Hunden im Haushalt oder im Haus - DAS sind natürlich nicht alle Parameter.

Der Hund wird darauf zuerst einmal gar nicht reagieren. Er wird abwarten ob sich Veränderungen im Umgang mit IHM zeigen und später darauf reagieren. Fazit: Bleibt der Umgang mit dem Hund im Rahmen der ihm erlernten Spielregeln - so wird er sich schnell diesen Veränderungen anpassen können, bleibt ja im Grundsatz für ihn alles beim Alten. 

Bieten sich aber im neuen Konstrukt durch die Änderungen Lücken im Managementsystem oder Abweichungen vom gewohnten Alltag, so wird sich der Hund in absehbarer Zeit besinnen auf sein ALTES Verhalten und bei nächster sich bietenden Gelegenheit zeigen. 

Was ist daran falsch? 
1. Der Hund hatte erneut "Erfolg" mit seiner alten - negativen - Verhaltensweise die hier bei uns unerwünscht ist.
2. Der Hund hat erneut erfahren, dass er sich auf SICH besser verlassen kann als auf denjenigen der ihn führt. 
3. Er kann zunehmend für sich selber und alle anderen zu einer Belastung und Unsicherheitsfaktor werden. 

Deshalb, gesprochen aus meiner Erfahrung heraus, können Hunde aus dem Tierschutz ein Traum in jedem Haushalt sein, wenn alle Beteiligten die gleiche Sprache mit dem Hund sprechen und sich an die speziell für ihn aufgestellten Spielregeln halten. Da können alle Jahrzehnte an Erfahrungen mit Hunden mitbringen - es wird dennoch nur dann Erfolg haben, hält man sich an die Regeln für diesen individuellen Hund aus dem Tierschutz. Wohl dem und grossen Respekt all denjenigen die sich dieser Aufgabe stellen.