Zum Schulbeginn ein paar Gedanken zum Training-Hunde-Training

Nun fängt ein frisches Schuljahr an. Für einige Kinder ein Start in einen neuen Lebensabschnitt, während andere mit Schwung und vielen Guten Vorsätzen ins Schuljahr starten.

Was hat das nun mit Hunde-Training zu tun?

Viel, denn so wie wir auch unsere Kinder lernen lassen in einem bestimmten Rahmen und Kontext, so sollten wir es auch unseren Hunden zumuten. So wie es einen fein abgestimmten Lehrplan pro Schuljahr gibt, so darf es auch einen fein abgestimmten Lernplan für Hunde geben. 

Wenn dann im Verlauf des Schuljahres deutlich wird, das geforderte Ergebnis bleibt aus, weil es dem Schüler an Fähigkeiten mangelt, so wird in der Schule wie auch in der guten Hundeschule hier das Niveau so angepasst, dass kleinschrittig der Schüler dennoch mithalten kann um das Klassenziel zu erreichen. 

Was für Kinder durch Lehrer, Sonderpädagogen und Eltern begleitet wird, scheitert oft beim Hund. Da wird 10 Stunden gebucht - durchgezogen und Ergebnis ist egal. Zertifikat erhalten und fertig. 

Ob Hundehalter und Hund davon profitieren erscheint einigen nicht wichtig und einigen Trainern auch nicht wichtig. 

Fakt ist aber:
Jeder Hund versucht in dem Umfeld was wir ihm anbieten, das Beste in der Gegeneben Einheit zu zeigen. Tut er es nicht, so ist es an uns zu schauen, wo es klemmt:

Der Rahmen kann zu schwer sein, in dem das Training abgefordert wird. Die Übung selber entspricht noch nicht den Fertigkeiten vom Hund oder der Hundehalter braucht Coaching um den Hund in dieser Phase gezielter begleiten zu können. 

Wir würden NIE einen Erstklässler der nicht Schreiben kann mit der Hausaufgabe eines Aufsatz Schreibens betreuen.
Lehrer und Eltern würden das nicht zulassen, wissen sie, dass das Kind diese Aufgabe nie meistern kann. Es fehlt die Voraussetzung der Reife und das Handwerkzeugs, hier das Schreiben können, um diese Aufgabe zu meistern.

Unseren Hunden muten wir im Alltag oftmals genau das zu! 

Wir geben Situationen vor in denen sie Aufgaben lösen müssen, wozu sie schlicht und ergreifend noch überhaupt nicht fähig sind. 

Sei es, weil ihnen der Übungsstoff gar nicht bekannt ist oder das die Umgebung so viele Ablenkungen parat hat, dass sie sich nicht konzentrieren können. Denn, auch das muss zuerst gelernt werden. 

Wie bei unseren Kindern geht es beim Hund am ehesten zum Erfolg, bleiben sie motiviert bei der Sache, erlernen sie in ihrem Tempo und werden belohnt für erwünschtes Verhalten. 

Rennen unsere Kinder Tag ein, Tag aus in die Schule und kommen keinen Schritt mit im Unterricht, vergeht ihnen schnell die Lust am Lernen. Pauken ersetzt nicht das selbstständige Lernen und so vergeht kein Tag, wo die Schule nicht verknüpft wird mit Frust, Angst und Schrecken. Stärker noch, wenn dann noch das Thema Klausuren und Noten in den Ring geworfen werden kommt es zu Krankheiten und Blockaden!

Und unsere Hunde in der Hundeschule? Wie ergeht es denen in der Trainingsstunde, wenn alles was sie an Wissen und Gelernten Aufbieten nicht gefragt ist, abgestraft wird oder mit Zwang und Schmerz unterrichtet wird.

Hier dürfen wir viel sensibler auf die Hunde eingehen. Neues kleinschrittig beibringen und dann stetig und zügig die Schwiergkeiten erhöhen, dass der Spass an der Aufgabe erhalten bleibt. Denn, nichts ist langweiliger, wenn man stupide das Gleiche abfragt. Verändert man das gleiche Kommando mit immer wieder kleinen neuen Herausforderungen, fördert es den Hund mitzumachen und weiter zu kommen. 

Die Kunst des Hundetrainers besteht nun darin, dass der Unterricht für jeden Hund das richtige Tempo bereit hält und alle das "Klassenziel" erreichen können. Wie in der Schule auch, reichen dafür nicht immer die angesetzten Stunden. Manchmal braucht es ein paar Stunden mehr oder die ein oder andere "Hausaufgabe" zusätzlich um weiter zu kommen. 

Das Ziel darf aber nicht sein - nur ein Zertifikat zu erreichen, damit das Papier geschafft wurde.

Nein, dass Ziel darf es sein, das Team "Mensch-Hund" ein Stück zu begleiten, dass gesetzte Ziel erfolgreich erreicht wird. Freue mich darauf die Teams auf ihrem Weg zu begleiten.